Seit letztem Frühjahr gibt es eine neue nachhaltige Modemarke: NU-IN. Groß angekündigt von Stefanie Giesinger und Marcus Butler war es schnell in aller Munde. Innerhalb der ersten Wochen präsentierten die beiden die Styles ihres Modelabels auf Instagram und gaben erste Blicke hinter die Kulissen der Brand frei. Die Nachhaltigkeit hinter nu-in ist seitdem viel im Gespräch.
Auf meinem Instagram Account durfte ich Euch schon bei zwei Kooperationen mit dem nachhaltigen Label mitnehmen. Heute möchte ich mit Euch meinen Erfahrungen mit nu-in teilen.
Wir blicken hinter die Kulissen der nachhaltigen Brand und schauen uns auch mal gemeinsam die Kritik an der Marke nu-in an. Außerdem zeige ich Euch meine Lieblingsteile der aktuellen Kollektion. Am Ende des Erfahrungsberichts findest Du außerdem einen Rabattcode für nu-in fashion.
Ist die Marke NU-IN fashion nachhaltig?
Nu-in kreiert Mode, die soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeitsstandards erfüllen soll. Durch moderne Produktionsprozesse und eine durchdachte Logistik ist es der Modemarke möglich, nachhaltig und dennoch relativ preiswert zu sein.
Nachhaltige Materialien:
Die Modeindustrie beschädigt vor allem durch schädigende Materialien die Umwelt. Nu-in hat viele Ansätze, um die verwendeten Materialien so nachhaltig wie möglich auszusuchen.
Die Modemarke nu-in beginnt den Designprozess von jedem Kleidungsstück direkt am Garn. Dies ist ein Unterschied zu traditionellen Modeunternehmen, die mit der Skizze des Produkts beginnt. Sobald das Design Team von nu-in ein nachhaltiges Material gefunden haben, verwenden sie es für viele verschiedene Produkte.
Auf jeder Produktseite findest Du eine genaue Auflistung der verwendeten Materialien. Dabei tauchen Begriffe wie Bio Baumwolle und Lyocell (Tencel) auf, aber auch recycelte Stoffe aus Baumwolle und Polyester. Nu-in hat dem Thema nachhaltige Materialien in Kleidung eine ganze Seite gewidmet. Es lohnt sich, hier mal vorbeizuschauen!
Produktionsprozesse:
Bei der Produktion der Kleidung achtet das Unternehmen auf soziale und ökologische Aspekte. Die meisten Produkte von nu-in werden in Portugal oder der Türkei hergestellt. Die verschiedenen Fabriken vereinen moderne Technologien und umweltfreundliche Energiebilanzen. So werden zum Beispiel in Barcelos, Portugal, bei relativ geringen Kosten schöne Strickwaren von großen Nähmaschinen hergestellt. Die Produktion dort läuft solarbetrieben.
Lounge Sets aus Strickmaterial von nu-in:
Nu-in liegt auch das Tierwohl sehr am Herzen. Deswegen werden keine Tier- oder Tiernebenprodukte bei der Produktion von Kleidungsstücken verwendet. Nu-in ist eine vegane Kleidungsmarke.
Transparenz:
Ohne die Transparenz von nu-in wäre vieles gar nicht möglich. Die genauen Beschreibungen für jedes Produkt und die vielen Blicke hinter die Kulissen sind in der Modebranche nicht selbstverständlich und doch so wichtig. Nu-in leistet hier hervorragende Aufklärungsarbeit.
Diese Transparenz bezüglich Materialien, Herstellung und ökologischen Fußabdruck ist zwar gängig für Fair Fashion Brands, ist aber gleichzeitig eine großartige Informationsquelle für die vielen neuen und jungen Fans der Brand.
Meine Erfahrung mit nu-in fashion:
Bei meiner Bestellung im nu-in Shop habe ich mich bewusst für möglichst zeitlose Designs entschieden. Das ist eine einfache Methode, jeden Mode-Kauf zu überdenken und nachhaltiger zu gestalten. Denn übermäßiger Konsum ist nie nachhaltig!
Meine Wahl fiel auf verschiedene Kleidungsstücke aus einem weichen Strickmaterial. Diese Stoffe sind besonders im Jahr 2021 total im Trend, da sie komfortabel sind und trotzdem richtig schön aussehen – perfekt fürs Homeoffice.
Außerdem habe ich ein Sport Set von nu-in testen können:
Active Wear von nu-in:
Meine aktuellen 5 Lieblingsteile von nu-in fashion:
1. Kurze Strickhose:
Ich trage diese Hose aus recyceltem Strickmaterial so gerne zuhause und mit einem schönen Oberteil kann man sie auch prima draußen für Spaziergänge und Café Besuche tragen.
Die Knitted Shorts von NU-IN sind auch in einem schönen blau oder dunkelgrau erhältlich.
2. Gemütlicher, leichter Strickpulli für warme Sommerabende:
Diesen Strick Pullover mit Kapuze trage ich gerne an Tagen, wenn andere Pullover zu warm sind. Er ist sieht super aus zu Jeans und fühlt sich ganz toll auf der Haut an!
3. Seamless High Waisted Leggings mit Rib Detail in grün:
Die Sportleggins hat eine tolle, einzigartige Farbe und macht beim Sport oder auch für Casual Days eine tolle Figur.
Beachte: Ich trage diese Leggings von nu-in gerne bei Low Impact Workouts oder Yoga.
4. Das passende Oberteil dazu: Seamless Crop Top mit Rib Detail:
Zugehörig zum Set, dass ich unter Punkt 3 vorgestellt habe, hier noch das passende Crop Top zur Leggings. Auch dieses Oberteil trage ich gerne für Low Impact Workouts oder Oberkörper Training. Fürs Dehnen fühlt es sich manchmal etwas zu eng an.
5. Mini Strickkleid mit kleinem Schlitz in blau:
Ein weiteres Lieblingsteil meiner nu-in Bestellung ist dieses blaue Mini Strickkleid. Der Stoff ist sehr leicht und sieht durch das Strick-Detail gleichzeitig sehr angezogen und schick aus. Man kann auch super Blusen drunter oder drüber ziehen.
nu-in Kritik | Deswegen stand NU-IN in der Kritik
Das Modelabel von Stefanie Giesinger wurde von seitens Bloggern aus dem Nachhaltigkeits-Bereich mehrfach kritisiert. Im Folgenden möchte ich nicht auf alle Kritikpunkte, die gegenüber nu-in geäußert wurden, eingehen sondern mich auf diese beschränken, die es meiner Meinung nach wichtig sind, zu entkräften.
“Nu-in sei nicht nachhaltig und dürfe deswegen nicht neben anderen nachhaltigen Kleidungsmarken oder Fair Fashion Brands gestellt werden.”
Dies ist eine Aussage, die ich unbedingt widerlegen möchte und ich erkläre Euch nun auch wieso:
Um zu verstehen, wieso nu-in in der Kritik, vor allem von vielen Fair Fashion Bloggern und AktivistInnen ist, müssen wir zuerst einen Blick auf den Begriff “Nachhaltigkeit in der Modebranche” werfen und klären, was nachhaltige Mode überhaupt ist.
Nachhaltige Mode: Was steckt dahinter?
Die Idee von nachhaltiger Mode ist es, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Vielfach steht die Bekleidungsindustrie vor Kritik einen maßgeblichen Beitrag zur globalen Umweltverschmutzung zu leisten.
Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft, sind gesteuert von kurzlebigen Trends und die Modeindustrie ist geprägt von umweltschädlichen Produktionsprozessen und Materialien, welche die Weltmeere verschmutzen. Fair Fashion Brands und Siegel zur Zertifizierung von Materialien und Produktionsprozessen setzen sich für einen Wandel in der Bekleidungsindustrie ein.
Durch natürliche Materialien, Ressourcen sparende Produktion und Kleidung, die durch Qualität und Design für Langlebigkeit konzipiert ist, kann die Umwelt geschützt werden. Fair Fashion Labels stellen außerdem sicher, dass die Kleidung in fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wird. Der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter und der Umwelt stehen bei nachhaltiger Mode an vorderer Stelle.
1. Kritik an NU-IN: Nicht 100% nachhaltig?
Von manchen Seiten wird behauptet, dass das Modelabel nu-in sich fälschlicherweise als nachhaltig darstellt. Sogar der Begriff “Greenwashing” taucht an einigen Stellen auf. Bei diesem Standpunkt werden meiner Meinung nach viele Bereiche, in denen das Label bereits tolle Arbeit leistet, ausgeblendet. Nu-in setzt sich sehr wohl für Nachhaltigkeit, ökologische Produktion, natürliche Materialien und Recycling Prozesse ein. Meiner Meinung nach ist nu-in damit in diesem Zielgruppenbereich und in dieser Größe Vorläufer.
Ein Vergleich: Während das nachhaltigste Kleidungsstück immer noch ein ungefärbtes, jahrelang getragenes Multifunktions-Teil aus einem natürlichen Material wie Hanf ist, sind viele von uns nicht bereit, dafür Spaß an Mode zu verlieren. Wie überall zählt auch hier: Der richtige Vergleich muss gezogen werden.
Die Kritik an nu-in folgt in diesem Beispiel den zahlreichen Diskussionen und Argumenten, die Nachhaltigkeits bewusste Menschen sich tagtäglich stellen müssen: Perfektion wird von all denen erwartet, die sich einsetzen und etwas verändern wollen. Kleine Schritte dürfen nicht getan werden.
Nu-in ist eine trendige Marke mit nachhaltigem Konzept, die unglaublich viel Aufklärungsarbeit vor großem Publikum leistet. Wenn wir nicht endlich verstehen, dass Nachhaltigkeit ein Regenbogen ist und viele Farben und Facetten annehmen kann, dann werden wir es nie gemeinsam schaffen, die Umwelt zu schützen.
Und klar, konstruktive Kritik ist nicht nur in Ordnung sondern hilft Unternehmen, Marken und Konsumenten die besten Entscheidungen zu treffen.
2. Kritik an nu-in: Verbindung zur Fashion Brand NAKD?
Weiterhin wird am Fashion Label von Stefanie Giesinger und Marcus Butler kritisiert, dass einer der Gründer, nämlich Mike Mikkelborg, ein Co-Owner der Fast Fashion Brand NAKD ist/war. Mehr darüber könnt ihr in dem sehr gut recherchierten Artikel des Online Magazins Peppermynta lesen.
Für mich hat dieses Argument nur wenig mit der Nachhaltigkeit der neuen Marke nu-in zu tun: Ich kann nachvollziehen, dass anderen Fair Fashion Brands sich klar von Konzernstrukturen distanzieren. Dennoch vertrete ich die Ansicht, dass sowohl für den Einzelnen als auch das große Ganze jeder kleine Schritt zählt.
Nu-in fashion ist eine nachhaltige Kleidungsmarke
Bei nu-in handelt es sich um ein neues Label, das von Anfang an in großer Professionalität, vor großem Medieninteresse (Stefanie Giesinger und Marcus Butler als Gesichter und Mit-Gründer der Brand) und klar, mit großem Kapital und Markt Knowhow in den Markt getreten ist. Während sich also auf der einen Seite eine Bandbreite an fairen, nachhaltigen und unabhängigen Modelabels versucht zu behaupten, steht auf der anderen Seite nu-in mit einem tollen Konzept, das nicht jedem gefallen muss.
nu-in ist eine nachhaltige Kleidungsmarke, die noch viel vor hat!
Mit dem nun aktuellen Slogan “Fashion. Sustainably driven.” und dem Preissegment, in dem sie sich bewegen, positioniert sich nu-in meiner Meinung nach klar im Wettkampf gegen Fast Fashion Größen wie Zara, H&M, NAKD & Co. Dies als neues Modelabel zu schaffen, ist auch der Kapitalstärke, dem Wissen und der Medienaufmerksamkeit der Gründer zu verdanken und entzieht sich dadurch auch dem direkten Vergleich mit vielen anderen Fair Fashion Marken.
Transparenz, ressourcensparende Produktionsweisen und Aufklärung für Millionen von Menschen – für Oberteile ab € 30,-: nu-in schafft das, was unabhängige, kleine Fair Fashion Brands nicht können.
Nu-in im Test | Mein Fazit zum Thema nachhaltiges Modelabel:
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass viele aus der nachhaltigen Szene beim Launch von nu-in sich auf den Schlips getreten gefühlt haben. Der frühe Slogan des Modelabels war irreführend. 100% Nachhaltigkeit in allem zu erfüllen ist nicht leicht.
Wenn Euch also eher unabhängige, kleine Marken gefallen, die Euch nicht an bekannte Läden aus jeder Einkaufsstraße erinnern, empfehle ich Dir meinen Artikel über meine liebsten 6 nachhaltigen Fair Fashion Marken.
Lasst uns gerne in den Kommentaren über dieses Thema diskutieren. Bist Du bei NU-IN ganz meiner Meinung oder gehört für dich diese Marke nicht unter nachhaltige Modemarken eingeordnet? Schreib mir!
Weitere Inhalte zum Thema Fair Fashion auf diesem Blog:
Nachhaltige Modelabels: Diese 6 Fair Fashion Marken solltest du kennen.
Nachhaltige Mode: Wissenswertes über Fair Fashion
Slow Fashion Guide: 5 nachhaltige Bademode Marken
Secondhand Online Shop: Meine Erfahrung mit Sellpy