Was ich gar nicht lustig finde: Wenn mich jemand oder etwas kurz vorm Einschlafen stört. Nur das kleinste Geräusch und ich bin wieder komplett wach. Weil ich mich direkt über den Störenfried ärgere. Und zwar, weil Einschlafen bei mir meistens ein langer, mühsamer Prozess ist.
Leider macht der Ärger darüber nicht gerade müde und schläfrig.
Mein Weg zu erholsamen Schlaf:
Es gibt so ein, zwei einfache Regeln, die sind überall nachzulesen und bestimmt hat das jeder auch schon mal gehört. Zum Beispiel soll man ja sein Handy vorm Einschlafen nicht benutzen. Die Vorbilder im Sleep-Game steigen mit dem Alltagsbegleiter nicht mal ins Bett.
So sinnvoll und großartig mir das auch scheint, ich mag mich und mein Handy, abends auf dem Kopfkissen liegend und zusammen scrollen wir durch schöne Bilder, nette Texte, kleine whatsapp Dialoge mit Freunden und der ein oder anderen Zeitvertreib-App.
Aber wehe, da steht dann plötzlich irgendetwas, was mich aufwühlt. Eine Nachricht aus der Welt oder eine Mitteilung von einer Freundin. Dann ist mein Kopf plötzlich mal wieder ganz leistungsstark und denkt was das Zeug hält. Meistens drehen sich die Gedanken auch noch im Kreis und führen nirgendwo anders hin als in eine schlaflose Nacht. An dieser Stelle möchte ich meinen Neid gegenüber denjenigen offenbaren, die dann sagen können: „Das hat bis morgen Zeit, damit beschäftige ich mich jetzt nicht mehr.“. Dann: 3,2,1 und hallo Traumwelt.
Ich bräuchte an dieser Stelle also eine Zensur für Texte von Freunden, Bildern, Nachrichten, Gespräche und am allerliebsten sogar ein Schutzschild in meinem Kopf. HIER DÜRFEN NUR GEDANKEN A LA SANDMÄNNCHEN REIN!
Leider hab ich so etwas noch nicht gefunden. Andere Schlafhilfen lehne ich auch grundsätzlich ab. Hier also meine Tipps für schöne Nächte:
1. Loswerden
Der erste Tipp für Euch und mich ist easy auszuführen. Was auch immer Euch beschäftigt, werdet es los. Wenn ihr niemanden daheim habt, nicht mal eine treue Katze, dann kann in dem Fall der Griff zum Handy echt helfen. Wir haben doch alle tolle Freunde, die uns den ein oder anderen beruhigenden Gedanken zuflüstern wollen. Und ansonsten: Ab ans Tagebuch. Kopfchaos aufschreiben, dabei strukturieren und im besten Fall beim Zuklappen abhaken.
2. Beste Einschlafkonditionen von Innen
Genau so wie das Frühstück uns wach und top fit für den Tag macht, soll uns das Abendessen die richtige Portion Ruhe schenken. Roher Salat, viel Obst oder anderes Süßes (hallo Zuckerschock) und Überessen abends kann dem natürlichen Ruhebefinden des Körpers schaden. Der Körper muss dann einfach noch viel zu viel arbeiten. Besser sind leichte, warme Speisen wie Suppen oder Currys. Dann gibt es noch gute Tricks wie Lavendel Tees und auch ein Kurkuma Latte bzw. Goldene Milch, lassen den Körper natürlich von Innen zur Ruhe kommen.
3. Auspowern
Schon als Kind hatte ich abends oft kribbelige Beine, wenn ich mich zu wenig bewegt hatte. Damals hat schon mein Papa mich davon überzeugt, ein paar Hampelmänner zu machen bis ich nicht mehr kann.
Mittlerweile achte ich darauf, so oft Sport zu machen, wie mein Körper sich danach sehnt und es mir Spaß macht. Dann reicht abends oft eine kleine Dehnsession kombiniert mit Atemübungen, angelehnt an Yogaübungen. Das hat etwas meditatives. Von „richtiger“ Meditation bin ich noch ein paar Schritte entfernt, aber zum Glück geht es dabei ja nicht um „Wer kann am längsten meditieren“. Diese, weitestgehend selbst zusammengewürfelten, Ruheübungen stärken das Bewusstsein für den eigenen Körper und können sogar so weit führen, dass man irgendwann in der Lage ist, in einer sehr stressigen Situation nur durch Atmen und ohne Körperverdrehungen seine Gedanken zu stoppen.
4. Don’t panic
Zufriedenheit beginnt im Kopf, wie so ziemlich jedes Gefühl lässt es sich steuern und beeinflussen. Meistens lassen wir unsere Gefühle nur von anderen beeinflussen aber Ihr könnt das ganz einfach auch.
Zufriedenheit ist ein friedliches Gefühl und deshalb sehr wichtig für den Schlaf. Sei happy mit Dir und Deinem Tag, Deinem Erfolg und Deinem Weg. Und natürlich auch mit Deiner Art einzuschlafen. Mir hilft es manchmal, an guten Tagen ;), mir als Mantra still und heimlich vorzusagen: Ich darf einschlafen, wann ich möchte. Ich darf einschlafen, nach allen anderen. Ich darf so lange wach liegen, wie mein Körper da halt noch Lust zu hat. Ich darf morgen müde sein. Denn: Ich kann trotzdem einen tollen Tag, einen happy Morgen, ein Lächeln auf dem Gesicht haben.
Wenn ich am nächsten Tag ein Morgenmuffel bin, ist das vollkommen ok. Aber der Grund dafür ist nicht, dass ich nicht Einschlafen KANN. Ja, ich bin später als geplant eingeschlafen, früher als gut aufgestanden, aber das war’s dann auch schon. Und der ganze Rest, jede folgende Minute nach der Morgenmuffel Zeit hängt von meiner Entscheidung ab. Psyche ist stärker als der Körper und Lächeln schöner als Augenringe hässlich sein können.
PS: Ich hoffe, ich bin niemandem mit sehr schlimmen Einschlafproblemen auf den Schlips getreten. Dieser Text ist nur für den „Normal-gestressten-Augenringe-Mensch“ unter uns 🙂
Oh ja, Punkt 4: ein kleiner Spaziergang tut oft Wunder:)
Stimmt, das ist auch eine gute Idee!