Ich liebe Mode, aber auch die Umwelt
Mode macht mich glücklich, ich sehe mir gerne Outfits an, bin gerne textil- kreativ und empfinde Mode auch als eine Art Kunstform. Ein tolles Outfit macht mir einfach Freude und gibt mir ein Gefühl von Selbstbewusstsein – was mir allerdings nicht gefällt sind sämtliche Fast- Fashionketten, die nicht nur alle gleich aussehen und ihren eigenen Stil vergessen lassen sondern auch ein unglaublicher Verschmutzer der Umwelt ist. Deshalb habe ich mich hier mal für euch damit auseinandergesetzt wie es denn so mit der Nachhaltigkeit von Luxusmarken aussieht.
Luxusmarken und ihre Bemühungen
Viele Traditionsmarken machen den Umweltschutz zu einem wichtigen Thema. Beispielsweise das Luxus-Modehaus Gucci geht mit gutem Beispiel voran und arbeitet nun verstärkt in Richtung Umweltschutz und will mit ihrem Geschäftsmodell Umweltbelastungen reduzieren. So waren sie das erste Traditionshaus, dass sich gegen Pelz einsetzte und ihn aus sämtlichen Kollektionen verbannt hat und außerdem setzen sie jetzt auf organische Fasern und nachhaltige Materialien, um Luxusmode zu produzieren. Der Haken: Günstig ist das Ganze natürlich nicht, aber beispielsweise im Gucci sale auf YOOX findet man auch tolle Teile zu reduzierten Preisen. Und am Ende ist es sowieso besser sich ein tolles Kleidungsstück zu kaufen, an dem man lange Freude hat – als 20 Teile, die man nach ein paar mal Tragen nicht mehr anziehen mag.
An den Aktionen von Gucci nehmen sich auch zahlreiche andere Marken ein Beispiel und wecken ebenfalls Hoffnung für die Zukunft der Nachhaltigkeit, indem sie zum Beispiel Bemühungen erklären klimaneutral zu werden oder auch auf Plastik verzichten. Außerdem sehen endlich auch viele Luxusmodehäuser davon ab, nicht verkaufte Artikel zu verbrennen – schockierend, dass es so lange gedauert hat, ich weiß!
Die Probleme der Modeindustrie
Mittlerweile viel diskutiert, dennoch ein Überblick: bis ich mir ein neues Outfit kaufen kann – haben viele Kleidungsstücke schon einiges über sich ergehen lassen müssen, zum Beispiel Bleichen, Bedrucken, Färben, Imprägnieren oder Glätten. Bei diesen Verfahren kommen viele Chemikalien zum Einsatz, darunter Schwermetalle wie Kupfer oder Arsen.
Die Folge ist under anderem verunreinigtes Abwasser. Auch der Baumwollanbau erfordert eine riesige Menge an Wasser – ganze Wasservorräte, wie der Aralsee sind fast leergepumpt, und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Eine weitere Umweltsünde sind Insektizide, die speziell auf Baumwollfeldern versprüht werden- Regen oder Bewässerung lassen diese Insektizide in weiterer Folge in den Boden gelangen.
Auch riesige Müllberge, verursacht durch Überproduktion lassen die Umwelt leiden.
Kleidung wird größtenteils in Asien, Afrika oder Lateinamerika gefertigt und dort arbeiten die Näherinnen sehr oft unter sehr schlechten Bedingungen. Der Lohn ist meist viel zu gering und dazu kommen lange Arbeitszeiten und Sicherheitsmängel am Arbeitsplatz.
Als weiteres Problem gilt es noch die Transportwege zu nennen, die natürlich oft lange sind und somit ebenfalls CO2 intensiv sind – wie ihr seht, Mode ist toll, aber nicht für die Umwelt.
Möglichkeiten es besser zu machen
Das Wort Nachhaltigkeit erlangt auch in diesem Zusammenhang eine immer größere Bedeutung, denn Nachhaltigkeit ist auch in der Textilindustrie angekommen – sowohl im Bezug auf bewussteren Konsum der Endverbraucher als auch in der Produktion.
Während nun auch in der Luxusmodebranche Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, sprießen auch immer mehr neue nachhaltige und ökologische Modemarken aus dem Boden. Eine Auflistung an meinen liebsten FairFashion Brands findet ihr hier.
Der Wunsch von uns Konsumenten, bewusster und nachhaltiger zu konsumieren, wird endlich ernst genommen und von Unternehmen umgesetzt.
Bei vielen Unternehmen geht die Tendenz geht Richtung Stoffe, die zu 100 Prozent recyclingfähig sind, sodass sie nach ihrer Nutzungsphase wieder in den Kreislauf aus Fertigung, Verbrauch und Erneuerung kommen können.
Ökologisch angebaute Baumwolle, einheimische Naturfasern wie Hanf oder Flachs bilden Alternativen zum konventionellen Baumwollanbau, der wie gesagt sehr Ressourcen- Intensiv ist. Bei Kunstfasern bietet sich die Möglichkeit, statt Erdöl Milch oder andere tierische Proteine zu verarbeiten.
Weitere Beispiele für Nachhaltigkeit in der Modeindustrie sind auch recyceltes Polyester, das aus Plastikflaschen hergestellt wird oder geschmolzenes Plastik, das dann zu Garn versponnen werden kann.
Ja ich weiß – das ist alles sehr overwhelming – aber nicht nur die Modeindustrie, sondern jeder Einzelne von uns kann und muss beim Thema Kleidung seinen Beitrag zur Umweltentlastung leisten.
Bewusster Konsum oder auch der Konsum von Teilen „Secondhand“ sind beispielsweise tolle Möglichkeiten für jedermann. In fast allen deutschen Städten findet ihr Secondhandläden, wohin auch ich getragene und gut erhaltene Kleidungsstücke bringe. So hat auch jemand anderes noch Freude an den nicht mehr geliebten Stücken. Werdet kreativ und informiert euch – so schont ihr Geldbeutel und auch Umwelt!